Hotel über ein Haus hinaus

Nutzung: Wohnen und Beherbergen
Grundstück: 830 m²
Bebaute Fläche: 465 m²
Geschosse: 2 und Dach, 3 und Dach

4 Häuser in einem Block
Bewohner*innen: bis zu 24 temporär
Besitzverhältnisse: Eigennutzung und Miete

An der Straßenecke befinden sich ein Hotel und eine Gastronomie. Diese erstrecken sich über vier Gebäude in der Straße. Die Betreiberin und Mieterin Frau G. sei in Friedrichstadt aufgewachsen und habe den Gastronomiebetrieb von ihrem Vater übernommen. Dieser habe damals bereits in zwei der vier Gebäude einen Gastronomiebetrieb geführt, während er ein angrenzendes Gebäude gepachtet und dort ein Hotel integrierte habe. Nachdem der Besitzer des Gebäudes dafür Eigenbedarf anmeldete, habe Familie G. 2006 die Nutzung des Hotels in dem Gebäude zunächst aufgeben müssen. Mehrere Jahre habe Frau G. ausschließlich die Gastronomie betrieben und habe sich dann entschieden, den Hotelbetrieb wieder aufzunehmen. Denn mit einem Hotelangebot angrenzend an die Gastronomie könne man die Gäste auch im Winter leichter binden, so erzählt sie. 2015 habe sie das zuvor gepachtete Gebäude erwerben können, nachdem die Besitzer*innen das Gebäude zum Verkauf angeboten hätten. Der Umbau des Wohn- und Geschäftshauses in ein Hotel habe etwa 9 Monate gedauert. Es sei eine Kernsanierung gewesen.

Wichtig dabei sei ihr gewesen, dass während des Umbaus die Handwerksbetriebe und Gewerke dabei entweder aus dem Ort selbst oder der näheren Umgebung stammten. Kurze Anfahrtswege und nachträgliche Ausbesserungen seien so unter anderem einfacher umsetzbar gewesen. Dasselbe gelte sowohl für ihre insgesamt 22 Mitarbeiter*innen. Diese kämen alle aus der Umgebung. Aber auch all die Dinge des Gebrauchs versuche Frau G. lokal zu organisieren und zu erwerben. Der Restaurantbetrieb sei mittlerweile, bis auf einige Wochen im Januar, das ganze Jahr über geöffnet, das Hotel werde fast durchgängig gebucht.

Der Gebäudekomplex erstreckt sich über insgesamt vier Gebäudeteile. Zwei Gebäude sind sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss zu einem Komplex zusammengeführt. Hier liegt aktuell der Zugang zum Gastronomiebetrieb. Im Erdgeschoss befinden sich hier die Bar, die Küche und die Rezeption des Hotels, während sich im angrenzenden Gebäude der Speiseraum und die Sanitäranlagen befinden. Im Obergeschoss erstreckt sich die Erweiterung des Speiseraums über beide Gebäude. Das Gebäude an der Ecke besteht aus zwei Gebäudeteilen, die durch zwei Brandwände voneinander getrennt sind. Der eine Gebäudeteil richtet sich zu einer am Graben gelegenen aus, während der zweite Gebäudeteil sich zu einer weiteren Straße vor einer Grünfläche hin ausrichtet. Das Gebäude wird im ersten und zweiten Obergeschoss mit insgesamt 12 Zimmern als Hotel genutzt. Der wasserseitige Bereich des Erdgeschosses ist an ein Ladengeschäft vermietet, während im Gebäudeteil zur Grünfläche noch jeweils eine Wohnung im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss untergebracht sind. Sowohl das Ladengeschäft als auch die Wohnung werde Frau G. in der Zukunft unterschiedlichen Hotelnutzungen zuführen.

Nach der Anmeldung an der Rezeption in der Gastronomie wird der Hotelbereich über eine Treppe erschlossen. Das erste Obergeschoss besteht aus drei Doppelzimmern mit jeweils integriertem Bad und einem Familienkomplex, bestehend aus zwei Doppelzimmern, die sich das Bad und ein WC über einen eigenen Flur teilen. Im zweiten Obergeschoss befinden sich die restlichen sieben Zimmer, davon ist eines als Suite ausgegeben. Die Zimmer erstrecken sich über beide Gebäudeteile, dazu sei ein Durchbruch in der Brandwand mit den dementsprechenden Auflagen hergestellt worden. Die Entfluchtung dieses Hotelbereichs funktioniert über eine dort angegliederte Treppe, die über einen Flur der beiden Wohngeschosse am Stadtfeld ins Freie führt. Das Dachgeschoss habe aus rechtlichen Gründen nicht als Aufenthaltsraum zugänglich gemacht werden können, deswegen diene dieses heute als Trockenraum für die Wäsche. In ein Treppenhaus wurde eine Küchenzeile mit Kaffeemaschine und Kühlschrank für Weine eingebaut. Die Kaffeekapseln für die Maschine würden die Gäste auf ihren jeweiligen Zimmern finden, während die Kaffeemaschine gemeinsam genutzt werde. Der Kauf der angebotenen Weine im Kühlschrank funktioniere auf Vertrauensbasis und durch Angabe der Gäste bei der Bezahlung nach Beendigung des Aufenthaltes im Hotel.

Fehrs/Kreuzer/HCU 2018 – Lizenz: CC BY-NC-SA

Hotel über ein Haus hinaus – Kurzbeschreibung

An der Straßenecke befinden sich ein Hotel und eine Gastronomie. Diese erstrecken sich über vier Gebäude in der Straße. Die Betreiberin und Mieterin Frau G. sei in Friedrichstadt aufgewachsen und habe den Gastronomiebetrieb von ihrem Vater übernommen. Dieser habe damals bereits in zwei der vier Gebäude einen Gastronomiebetrieb geführt, während er ein angrenzendes Gebäude gepach…

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Hotel über ein Haus hinaus – Vertiefung

Mehrere Jahre habe Frau G. ausschließlich die Gastronomie betrieben und habe sich dann entschieden, den Hotelbetrieb wieder aufzunehmen. Denn mit einem Hotelangebot angrenzend an die Gastronomie könne man die Gäste auch im Winter leichter binden, so erzählt sie. 2015 habe sie das zuvor gepachtete Gebäude erwerben können, nachdem die Besitzer*innen das Gebäude zum Verkauf angebo…

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Hotel über ein Haus hinaus – Steckbrief

Nutzung: Wohnen und Beherbergen
Grundstück: 830 m²
Bebaute Fläche: 465 m²
Geschosse: 2 und Dach, 3 und Dach

4 Häuser in einem Block
Bewohner*innen: bis zu 24 temporär
Besitzverhältnisse: Eigennutzung und Miete

Fehrs/Kreuzer/HCU 2018 – Lizenz: CC BY-NC-SA

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