Lage: in einer kleinen Gemeinde an der Ilmenau
Nutzung: Wohnen und Arbeiten
Haustyp: Einfamilienhaus
Baujahr: ca. 1915, 1. Umbau 1970, 2. Umbau seit 2016
Bruttogrundfläche: ca. 200 qm
Grundstücksfläche: ca. 2000 qm
BewohnerInnen: 2
Aufteilung Nutzung: 1 Wohneinheit ca. 160 qm, 1 Raum zur Untermiete ca. 14 qm , 2 Räume Naturheilpraxis + Naturkosmetikstudio ca. 27 qm
VermieterIn/EigentümerIn: eine Naturheilpraktikerin mittleren Alters
UntermieterIn: eine junge Qualitätsmanagerin im Agrarsektor
In einer beschaulichen 3.300 Einwohnergemeinde an der Ilmenau wohnt Frau T. seit 1 1/2 Jahren mit Frau K. gemeinsam unter einem Dach. Frau T. selbst, ist hier aufgewachsen und hat das Haus 2016 von ihren Eltern geerbt. Bereits seit 1970 ist das Haus im Besitz der Familie. Seit dem Wiedereinzug von Frau T. 2016 und seit jeher befinden sich das Haus und die umliegenden Bereiche im Wandel der Zeit. In dem 200 qm Haus wird nicht nur gelebt, sondern auch gearbeitet. Neben den getrennten Wohnbereichen von Frau T. und Frau K, wird ein Teil des Erdgeschosses durch Frau T. als Naturheilpraxis und Naturkosmetikstudio genutzt. Frau T. bewohnt den oberen, renovierten Teil des Hauses. Frau K. bewohnt ein Zimmer im noch nicht renovierten Erdgeschoss. Die beiden Bewohnerinnen des Hauses kennen sich bereits seit zwei Jahrzehnten. Durch ihre lang entwickelte Freundschaft gestaltet sich das gemeinschaftliche Wohnen, trotz des erheblichen Altersunterschiedes, sehr unkompliziert und vertraut. Die Bewohnerinnen haben jeweils ihre eigenen Bereiche, die Türen stehen aber jederzeit offen, um sich nach der Arbeit über den Tag auszutauschen oder um den Abend mit gemeinsamen Aktivitäten ausklingen zu lassen. Sowohl für Frau K. als auch für Frau T., hat das gemeinschaftliche Wohnen viele Vorteile. Interaktion, gemeinsame Aktivitäten und vor allem auch das Lernen voneinander ist ein positiver Nebeneffekt, wenn verschiedene Individuen aufeinandertreffen. Gerade in Bezug auf die zwei großen Leidenschaften von Frau T., das Gärtnern und das Kochen, sieht Frau K. die neuen Anreize als großen Zugewinn.
Mit jedem Eigentümerwechsel hat sich sowohl die innere als auch die äußere Erscheinung des ehemals typischen Rotklinkerhauses mit niedersächsischem Pferdekopfgiebel verändert. "Ich würde sagen, das Haus wächst mit meinen bzw. unseren Bedürfnissen und den Interessen und persönlichen Veränderungen.", so Frau T. In die Überlegungen zur Umgestaltung des Hauses wird die direkte Umgebung stets mit einbezogen. Das Grundstück lässt mit den 2000 Quadratmetern Fläche viel Raum für neue Ansätze. So wurde von Frau T.'s Eltern bereits im Jahr 2000 ein weiteres Haus neben das bereits bestehende erbaut, um den vorhandenen Platz sinnvoll zu nutzen und weiteren Wohnraum zu schaffen. Die insgesamt vier Wohnungen werden von jeweils einem Single-Haushalt angemietet. Auch das benachbarte Grundstück wird bei den Überlegungen für künftige Veränderungen nicht außer Acht gelassen. Die Idee einer ausgeweiteten Gemeinschaft durch den Zusammenschluss dreier Grundstücke und Gleichgesinnter existiert bereits.
In der Vertiefung untersucht diese Arbeit das Wachstum auf verschiedenen Ebenen durch einen Zusammenschluss Einzelner zu einer Gemeinschaft und diskutiert hierbei die Begriffe "Commons" und " Commoning". Das Bewirtschaften des Gartens nach den Prinzipien der Permakultur und die Entwicklung hin zur Autarkie durch Selbstversorgung spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Ziegler/HCU 2021 - Lizenz: CC BY-NC-SA
Welche zukünftigen Pläne gibt es in Hinblick auf Umnutzung, Umbau und Anpassung des Hauses sowie des Grundstückes?
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