Typ: Industriehalle mit diversen Akteuren als Zwischennutzer
Geschosse/ Raumhöhe: 1 Geschoss mit ca. 9m Höhe
Grundstücksfläche: 3240 m²
Bebaute Fläche: 2220 m²
Räume: eine große in Bereiche unterteilte Halle, ein Hof als Außenraum, Garage, Nebenhaus mit Ateliers, Küche und Bad
Nutzungen: Ateliers, Hobby-Kfz-Werkstatt, Lager, Bauplatz, Schreinerei, Schlosserei, sozialer Verein, Korbflechterei, Gemeinschaftsbereiche, etc.
Benutzer*innen: 70 Personen aus verschiedenen Bereichen
Nutzungsmuster: je nach Bedarf zugewiesene Bereiche in der Halle und im Haus, Aneignung der Bereiche mittels Galerien, Umnutzung des Bestandes und eigener Bauten, gemeinschaftliche Nutzung des Außenareals und einer Küche, Geteilte Maschinen und Materialien
Besitzverhältnisse: das gesamte Grundstück wurde von einer Projektentwicklungsfirma gekauft, wird allerdings vom Hauptzwischenmieter und der Gemeinschaft verwaltet
Seit Januar letzten Jahres hat die Halle des vorherigen Rohrhändlers nicht einen, sondern sehr viele verschiedene neue Nutzer:innen bekommen. In der etwa 1750 m² großen Halle sind 70 Personen aus unterschiedlichsten Bereichen tätig; es gibt Künstler:innen, Handwerker:innen, Studierende, einen Verein für Jugendliche, Korbflechter:innen, Lautsprecherentwickler:innen, Bootsbauer:innen, private „Autoschrauber:innen“, Lastenradbauer:innen, T-Shirt-Bedrucker:innen, Tapeten-Designer:innen.
Aus den neuen Nutzer:innen hat sich eine Gemeinschaft gebildet. Durch die unterschiedlichen Nutzungen und Personen wird das Arbeiten besonders. Es entsteht eine neue Dynamik des Arbeitens - man inspiriert sich gegenseitig und hilft sich untereinander. Wenn mal Dinge überbleiben, kann vielleicht jemand anderes sie weiterverwenden. Mittags wird oft zusammen gegessen oder in der Küche im Atelierhaus auf der anderen Seite des Hofes gekocht. Auch die Außenflächen sind für alle frei nutzbar. Es gibt einen Getränkeautomaten, einen Tischkicker und eine runde Tischtennisplatte, an dieser werden auch gelegentlich die Besprechungen abgehalten. Viele Stühle und eine Feuerschale lassen vermuten, dass auch die Zeit nach Arbeitsende in der Gemeinschaft auf dem Hof verbracht wird. Außerdem werden gemeinsam Veranstaltungen organisiert wie der „Tag der offenen Rolltore“ im Sommer und der „Wintermund“ im Dezember. Durch solche Veranstaltungen soll die Nachbarschaft des Stadtteils integriert werden.
Dies könnte allerdings bald vorbei sein: der Vertrag zur Zwischenmiete läuft im Sommer aus und bis jetzt ist noch keine neue Halle gefunden. Der Druck der Zukunft wird immer größer.
Aue/Wrigge/HCU 2020 – Lizenz: CC BY-NC-SA
Die Albert-Mund-Gemeinschaft sucht eine Halle oder ein Grundstück zum Mieten oder Kaufen.
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