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Derzeitiges Experiment - No. 15
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Nutzung: Wohn und Gewerbe Mischnutzung
Grundstück: 8.500 m2
Bebaute Fläche : 750m2
Typologie: 60 x 12 Fuß Büro-Container
Bewohner/innen: 15-20 Menschen
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M. hat mit Anfang 30 schon sehr viele unterschiedliche Wohnsituationen durchgespielt. Überall wo er sich zum Leben hinbegeben hat, konnte er die einzigartigen Spielregeln der unterschiedlichen Orte kennenlernen und neue Erkenntnisse mitnehmen; immer auf der Suche nach der optimalen Wohn-Idee. Und nach einem Ort, an dem er bleiben kann und den er als sein Zuhause bezeichnen und nach seiner Vorstellung formen kann. Auf seiner Wohnreise durch die Stadt hat er durch seine Präsenz immer wieder auch versucht, neue Spielregeln zu schaffen und damit Interaktionen ermöglicht, die vorher keine Bühne gehabt hätten. Von einen Techno-Club und einer Kunstgalerie in zwei alten Luftschutzbunkern, über einer Badewannen-Sitzbank-Konstruktion in der Küche einer alten Hausmeisterwohnung, einem Tonstudio als Teil einer großen Wohngemeinschaft im Industriegebiet bis hin zu einer geteilten Wohngemeinschaft im Hafen, mit selbstgebauter Bar in einem großen „Hot-Tub“.
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Momentan liegt sein Wohnlabor in drei miteinander verbundenen Containern im Industriegebiet des Hamburger Hafens. Optimal zum Ausleben seiner Musikleidenschaft, denn hier kann er so laut sein, wie er möchte. Er hat Wasser und Abwasser, nicht auf all seinen Stationen war er damit gesegnet und lebt in einem sehr gemütlichen, auf seine privaten Bedürfnisse selbst gestaltetem und gebauten Raum. Eindrucksvoll kann man beobachten wie sich der helle offene Raum durch das Schließen der Rollladen, das Einschalten der Nebelmaschine und die Discobeleuchtung in ein Partyraum-/Ton-Studio entwickelt. Leider lässt sich der Ideenreichtum und seine Visionen für Zusammenleben, die für Ihn weit über den persönlichen Schutzraum hinausgehen, an diesem Ort nicht verwirklichen. Er hat bereits gelernt, dass Gemeinschaft zum Wohnen dazugehört und wird weiterziehen, mit allen Erkenntnissen aus dieser Station.
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M. betrachtet seinen Lebensstil als kontinuierlichen Versuch, einen Keim zu setzen und etwas Neues zu schaffen. Er möchte seinem Netzwerk einen Ort gestalten, der schmackhaft und liebenswert ist, mit dem Wunsch, dass darum mehr Gemeinschaft entsteht und weiterwachsen kann. Sein Fokus liegt nicht auf einem statischen Nest, sondern auf der stetigen Veränderung und dem Versuch, Einfluss auf den Ort zu nehmen. Er stellt die Frage nach anders geartetem Wohnen und wie der Mensch einen leeren Ort prägen kann – ein Experiment, das weit über persönlichen Komfort hinausgeht.
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In der Auseinandersetzung mit diesem Wohnexperiment haben wir versucht, uns einen Überblick über seine Wohnexperimente und das daraus gesammelte Wohnwissen zu verschaffen und zu vermitteln. Dieses Wissen haben wir dann im zweiten Schritt versucht, auf die derzeitige Situation, Experiment No.15, als Layer anzuwenden. In unserer Utopie haben wir das Bleiberecht als Kollektives Eigentum verändert, wodurch Entscheidungsfreiheit für die Ideen erreicht werden konnte. Alle Ideen für die Transformation des Ortes stammen aus den Interviews, die wir im Laufe unserer Recherche mit M. geführt haben.
Leonie Harte / Benjamin Lauffer / Daniel Ilunga Matthiesen / Sara Mohammadi / – HCU 2024. Lizenz: CC BY-NC-SA
EXPERIMENT No. 13
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„Wir konnten endlich wieder so laut sein wie wir wollten und es gab einen Glascontainer vor der Tür:) [...] im Bunker gab es Raum um eine eigene Welt zu erschaffen und Menschen dahin einzuladen [...] viele Menschen haben sich sehr wohl gefühlt und ein gute Zeit gehabt!“
„Ich habe versucht, das Krasseste rauszuholen und war eine Zeit lang sehr fasziniert von der Idee, dass man von außen an diesem Ort niemals einen solchen Innenraum vermuten würde. Für mich wurde es fast wie eine Art Kunstprojekt, ich wollte den größtmöglichen Kontrast zwischen Innen und Außen schaffen[…] nachdem ich alles aus dem Container rausgeholt hatte, kam ein Gefühl auf ,…
Continue reading...„Ich hatte ein sehr kleines Zimmer aber viele Ideen und Nutzungswünsche [...] dann habe ich verstanden, dass es wichtig ist, die Fähigkeiten zu besitzen, das Ausgedachte auch umsetzen zu können und habe bei einem Freund das Tischlern gelernt“
Continue reading...„Ich erinnere mich, dass ich schon als junger Teenager großen Spaß am Erschaffen von Räumen hatte. Damals habe ich bei Ms Paint unzählige Grundrisse von Häusern gezeichnet. Es ging mir dabei stets darum, mit meinen Freunden an einem gemeinsamen Ort leben zu können. Im Zentrum gab es immer einen großen Pool.“
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„Ich hab hier mein Zimmer aus dem Bunker nachgebaut, weil ich mich…
-Kollektiven Besitz / Soziales Netzwerk
-Kleine individuelle Privaträume als Rückzugsorte für Bewohner*innen
-Zwischengeschaltete Flächen als kollektive Räume für Zusammenleben
-Gemeinschaftliche Innen und Außenflächen, die auch über die Wohngemeinschaft für Gäste und Öffentlichkeit geöffnet werden können
-Wasser/Pool als zentrales Element der Begegnung
-Keine Begrenzung der ma…